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Sind Blitzermeldungen im Radio bald passé?

Ein Radiosender hat darüber informiert, dass er Blitzermeldungen abgeschaffen werde, weil sie nicht mehr zeitgemäß seien. Welche Vor- und Nachteile das hat, wird in diesem Artikel aufgearbeitet.

Die Ankündigung, dass sich der erste Radiosender dazu entschlossen hat, keine Blitzermeldungen mehr über den Äther bekannt zu geben, wird bei den Autofahrern sicherlich unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Es gibt genügend Argumente für und gegen Blitzermeldungen. Welche das sind, lesen Sie in diesem Artikel:

Pro Blitzermeldung:

Blitzer oder gar Aktionen wie den Blitzer-Marathon der Polizei über Radio oder das Internet anzukündigen mit dazugehörigen Standortmeldungen der Blitzer haben aus Sicht von Oberkommissar Rainer Paetsch, Polizeipräsidium Berlin durchaus einen Sinn: „Klar, sowas hat einen verkehrspädagogischen Effekt." Und ergänzt gegenüber t-online.de: „Wir sehen es grundsätzlich positiv, wenn Fahrzeugführende daran erinnert werden, dass die Polizei ihre Arbeit macht." In diesem Zusammenhang spricht er von einem „kurzen Sicherheitsgewinn".

Eine Studie der Deutschen Hochschule der Polizei, für die Mario Sormes im Rahmen seiner Masterarbeit 2015 Geschwindigkeitskontrollen in Sachsen-Anhalt durchgeführt hat, kam zu folgendem Ergebnis:

Bei angekündigten Geschwindigkeitskontrollen sind in einer 50er-Zone 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer 53 -55 Stundenkilometer schnell. Bei unangekündigten Kontrollen waren die meisten Verkehrsteilnehmer noch schneller (57 bis 61 Stundenkilometer).

Contra Blitzermeldung:

Die Berliner Polizei hält es für kontraproduktiv, genaue Blitzerstandorte, also die konkreten Orte, die Uhrzeit und die Art der Kontrolle, zu veröffentlichen. „Das kann notorische Schnellfahrer davon abhalten, in eine Kontrolle zu kommen", lautet die Erklärung.

Die Veröffentlichung von Blitzermeldungen hält Oberkommissar Paetsch zwar nicht für „unmoralisch“. Allerdings gebe es einige Autofahrer, die gerne zu schnell fahren und durch solche Warnmeldungen Kontrollen umgehen könnten. Darüber müsse man sich im Klaren sein. „Wenn uns diese Chance genommen wird, dann ist das schon für die Verkehrssicherheit schlecht."

Quelle: www.t-online.de

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