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Gut vorbereitet im Stau Ruhe bewahren

Jeder freut sich auf die Ferienzeit - doch wer mit dem Auto unterwegs ist, denkt auch an stockenden Verkehr und lange Blechlawinen auf den Autobahnen. Um diesem Szenario weitestgehend ausweichen zu können, ist eine gewisse Vorbereitung sinnvoll. Und wenn es dann doch nur noch im Schritttempo weitergehen sollte, helfen nachfolgende Tipps der Experten.

Alle Jahre wieder … geht es in den Urlaub. Endlich! Doch es dauert meist nicht lange, bis der erste Stau nicht nur die Urlaubsfreude ausbremst. Was nun? Fahre ich ab und umfahre den Stau über die Landstraße? Oder bringt das nichts und ich bleibe besser auf der Autobahn? Vielleicht komme ich ja durch häufige Spurwechsel schneller voran? Fragen, die sich Hunderttausende Autofahrer in dieser Situation immer wieder stellen. Die Experten des ACE (Auto Club Europa), des ADAC und des AvD (Automobilclub von Deutschland sowie TÜV-Süd und DVR (Deutscher Verkehrssicherheitsrat) haben die richtigen Tipps.

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Wann sollte ich in den Urlaub starten?

Um nicht schon nach zwei Stunden(oder sogar schon früher) in einen Stau zu geraten, sollte losgefahren werden, bevor sich alle auf den Weg machen. Entweder schon frühmorgens starten oder den Höchststand des Verkehrs abwarten und erst am späten Abend oder nachts losfahren. Doch nicht nur die richtige Uhrzeit, auch die Wahl des Wochentages kann entscheidende Vorteile bringen. Dienstag und Mittwochen gelten als Tage mit wenig Verkehrsaufkommen. In der Woche zu fahren ist also günstiger als am Wochenende. Wenn nicht unbedingt von Samstag auf Samstag gebucht werden muss, sollte auf einen Wochentag ausweichen (exklusive erster Ferien- oder letzter Schultag).

Noch eine Empfehlung für einen guten Start in den Urlaub: Schon ein paar Tage vor Abfahrt volltanken und die Koffer packen. So lässt sich Stress vor der Abreise vermeiden - und unbedingt ausgeschlafen losfahren. Für längere Autofahren sollten genügend Verpflegung und ausreichend Wasser an Bord sein, insbesondere dann, wenn auch Kinder mitreisen.

Welche Vorbereitungen hinsichtlich Stau kann ich schon vor der Abreise treffen?

Bevor es losgeht, sollte die Route bereits im Navigationssystem programmiert und der Radio-Verkehrsfunk eingeschaltet sein. Viele Navis bieten Echtzeit-Informationsdienste zur Verkehrslage. So lassen sich Staus über Alternativ-Strecken umfahren. Auch Smartphone Apps geben zur Verkehrssituation wichtige Informationen (zum Beispiel „Here we Go“ oder Google Maps). Viele dieser Dienste greifen aber auf die gleichen Infos zurück und bieten dann dieselben Alternativen zum Umfahren des Staus an, sodass hier weitere Staus drohen. Damit der Überblick nicht verloren geht, ist das Mitführen einer Karte oder eines Straßenatlas‘ ratsam. Keine Lust auf überfüllte Parkplätze und Raststätten? Dann sollten entlang der Route abseits der Autobahn bereits im Vorfeld geeignete Pausenstationen geplant werden.

Bin ich schneller, wenn ich von der Autobahn abfahre?

Die Experten raten bei einer Vollsperrung dazu oder wenn das Abfahren vom Verkehrsfunk ausdrücklich empfohlen wird. Oftmals sind die Ausweichstrecken ebenfalls überlastet, weil beispielsweise Landstraßen mit Ortsdurchfahrten für ein intensives Verkehrsaufkommen nicht ausgelegt sind. Wer dennoch abfahren will, orientiert sich an den Verkehrszeichen mit orangenem Pfeil auf weißem Grund, die sinnvolle Umleitungsempfehlungen geben.

Bringt mich ein Spurwechsel schneller voran?

Ein ständiger Spurwechsel bringt laut Experten keine Vorteile, im Gegenteil. Sie sorgen oftmals für weitere Staus und erhöhen das Unfallrisiko.

Ist rechts überholen bei stockendem Verkehr erlaubt?

Das Überholen auf der rechten Spur ist Autofahrern im Stau gestattet; allerdings nur, wenn auf der linken Spur der Verkehr steht oder maximal 60 km/h gefahren werden. Außerdem muss die sogenannte Differenzgeschwindigkeit eingehalten werden, die nicht höher als 20 km/h sein darf. Somit dürfen auf der rechten Spur maximal 80 km/h gefahren. Andernfalls werden 100 Euro Geldbuße und ein Punkt in Flensburg fällig.

Achtung Rettungsgasse!

Vielen Autofahrern ist nicht bewusst, dass bereits bei stockendem Verkehr und vor absolutem Stillstand eine Rettungsgasse gebildet werden muss. Wie? Der Korridor für die Rettungsgasse muss zwischen linkem und den übrigen Fahrstreifen gebildet werden; also auf der linken Spur ganz nach links fahren, auf allen anderen Spuren nach rechts. Wer das nicht beachtet, kann mit einem Bußgeld ab 200 Euro aufwärts belegt werden.

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