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Für manche Autofahrer kann die neue Überwachung auf Autobahnen teuer werden

Die Polizei will mit einem neu getesteten Überwachssystem intensiv gegen die Nutzung von Smartphones am Steuer vorgehen. Autofahrer sollten das ernst nehmen.

Immer öfter führt der Griff zum Handy am Steuer zu Unfällen im Straßenverkehr. Seit Längerem warnen das Bundesverkehrsministerium und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR)mit bekannten Plakaten wie „Finger weg vom Handy“ oder „tipp tipp tot“ davor, während des Autofahrens das Handy in die Hand zu nehmen. Derartigen Verstößen wird mit einem neuen Überwachungssystem und Verkehrsschild nun aufs Neue der Kampf angesagt.

Handynutzung am Steuer erhöht die Zahl der Autounfälle

Zahlen belegen eindeutig, dass Autofahrer sich selbst und auch andere Verkehrsteilnehmer durch die Nutzung des Smartphones am Steuer in Lebensgefahr bringen, weil sie schnell eine aufleuchtende Nachricht lesen oder eine neue schreiben wollen. Allerdings wurde laut auto-motor-sport festgestellt, dass Corona im Jahr 2021 insgesamt für weniger Verkehr und folglich auch für weniger Unfälle gesorgt hat. Es wurde laut besmart-mobil jedoch auch festgestellt, dass immer mehr Unfälle durch die Nutzung des Handys am Steuer verursacht werden. So sind pro Jahr allein 100.000 Zusammenstöße, 500 Tote und 25.000 Verletzte auf derartige Verstöße zurückzuführen.

Es gab bereits in der Vergangenheit verschiedene Initiativen, um Aufklärung für Autofahrer hinsichtlich der Gefahren durch die Smartphone-Nutzung am Steuer zu leisten. Vom TÜV Süd und dem Automobilclub „Mobil in Deutschland e. V.“ wurde die Verkehrssicherheitskampagne „BE SMART! Hände ans Steuer - Augen auf die Straße! initiiert.

Neues Überwachungssystem soll Smartphone-Nutzer überführen

Laut besmart sollen insbesondere junge Autofahrer für einen „bewussten Umgang mit dem Smartphone im Straßenverkehr“ sensibilisiert und verstärkt auf die damit verbundenen Gefahren hingewiesen werden. In Trier wird durch die Polizei eine weitere Maßnahme ergriffen, die mehr als nur Informations- und Aufklärungsarbeit leistet.

Die dpa berichtet, dass die Polizei seit dem 1. Juni ein neu entwickeltes Kamera-Überwachungssystem im Einsatz hat, das Handynutzer am Steuer auf frischer Tat ertappt und Bußgelder auferlegt. Das „Monocam“-System (20.000 Euro), wenn ein Autofahrer zu Tablet oder Smartphone greift.

Wurde von dem System ein Autofahrer live mit Handy am Steuer durch eine typische Handhaltung erkannt, wird von der Kamera, die laut ADAC mobil einsetzbar und zu jeder Tageszeit funktionsfähig ist, automatisch ein hochauflösendes Foto des Verkehrssünders gemacht. Das Foto wird dann direkt an einen in der Nähe positionierten Polizeiwagen übermittelt.

Bußgeld und ein Punkt in Flensburg

An einem Hochleistungs-Laptop erfolgt die Auswertung der Fotos durch geschulte Polizisten. Der Autofahrer wird mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie einem Punkt in Flensburg bestraft. Wird durch die Handynutzer am Steuer ein Unfall verursacht, ist sogar eine Gefängnisstrafe möglich.

Verkehrsschilder mit einem Kamera-Piktogramm, dem Hinweis „Überwachung Handyverbot“ sowie eine Kilometer-Angabe warnen Autofahrer jedoch vor entsprechenden Kontrollen.

Das Pilotprojekt im Raum Trier soll zunächst für drei Monate und danach ebenso lang in Mainz Anwendung finden. Die Initiatoren versprechen sich davon sehr viel. Der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz (SPD), hat bei der Projektvorstellung das ehrgeizige Ziel ausgegeben: „Vision Zero: null Verkehrstote bis 2050“.

Den Initiatoren ist selbstverständlich bewusst, dass für viele Autofahrer der Griff zum Handy auch während des Fahrens sehr verlocken sei. „Jeder weiß, dass man das besser nicht machen sollte. Aber das Bedürfnis nach dem Handy zu greifen, ist halt doch zu groß“, sagt Marcel Masselink von der niederländischen Polizei. In unserem Nachbarland sind laut der „Zeit“ schon 20 Überwachungsgeräte im Einsatz, weitere Länder seien an der Technik interessiert.

Laut Schätzung Masselinks nutzen ein halbes bis ein Prozent der Autofahrer das Handy am Steuer. Ein erster Test hat gezeigt, dass diese tatsächlich vom System erfasst werden können. Mitte Mai seien auf der Autobahn 60 bei Mainz insgesamt 20 Verstöße pro Stunde ermittelt worden - ein erster Erfolg für die Projektentwickler und die Polizei.

Quelle: www.ruhr24.de

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