Dooring: Unterschätzte Gefahr für Fußgänger und Radfahrer

Dooring: Unterschätzte Gefahr für Fußgänger und Radfahrer

Parkende Autos rollen nicht und können demzufolge auch keine Gefahr darstellen. Doch das stimmt leider nicht ganz. Denn bei jedem fünften Unfall mit beteiligten Radfahrern oder Fußgänger sind parkende Autos im Spiel. Oftmals versperren sie die Sicht. Doch die größere Gefahr lauert bei unachtsam geöffneten Fahrzeugtüren, was viel zu oft zu folgenschweren Unfällen führt.

In Deutschland verunglücken jedes Jahr Hunderte Radfahrer und Fußgänger im Straßenverkehr. Bei fast jedem fünften Unfall sind parkenden Autos beteiligt. Fußgänger werden durch parkende Autos bei der Überquerung einer Straße oftmals in ihrer Sicht eingeschränkt, was selbstverständlich große Risiken birgt. Plötzlich aufgerissene Wagentüren hingegen sind häufig der Grund für schwerwiegende Unfälle, in die Radfahrer verwickelt werden, warnt Siegrid Brockmann, Leiter der Unfallforschung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Probleme des sogenannten Doorings seien bisher so gut wie nicht erforscht und werden zudem unterschätzt.

Radfahrer nicht immer Schuld

Die Zahlen, die der Experte nennt, sind beunruhigend: 2019 kamen in Deutschland pro Tag zwei bis drei Radfahrer oder Fußgänger im Straßenverkehr zu Tode. 260 wurden leicht, 60 schwer verletzt, sagt Brockmann. In 2019 verunglückten insgesamt 117.528 Personen, die entweder zu Fuß oder mit dem Rad auf Deutschlands Straßen unterwegs waren. Diese Unfallzahl sei seit sieben Jahren in etwa konstant, ein leichter Zuwachs sei jedoch bei den Radfahrern zu verzeichnen, da der Fahrradverkehr auch deutlich angezogen habe. Von allen Rad- oder Fußgängerunfällen stehen laut GVD etwa 18 Prozent in einem unmittelbaren Zusammenhang mit geparkten Fahrzeugen (sowohl ordnungswidrig als auch legal geparkt).

 

Quelle: www.n-tv.de

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