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Der Reifendruck muss stimmen

Sicherheit sollte für Autofahrer immer oberstes Gebot sein. Das trifft auch auf den Reifendruck zu, der für den Fahrkomfort und die Sicherheit von entscheidender Bedeutung ist. Reifen sind wie Schuhe, die durch ihren Bodenkontakt das Fahrzeug rollen lassen. Allerdings ist vom Luftdruck abhängig, wie gut das funktioniert. Das Tückische ist, dass Autofahrer dabei so Einiges falsch machen können, wodurch der Wagen seine Balance verliert und instabil wird.

Ein zu hoher wie auch ein zu niedriger Luftdruck auf den Reifen führe in gleichem Maße zu Instabilität des Fahrzeugs. Hans-Jürgen Drechsler vom BRV (Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur Handwerk) erklärt: „Der richtige Reifendruck ist vor allem für die Sicherheit und die Performance eines Wagens sehr wichtig.“ Besonders brenzlig werde es bei zu niedrigem Luftdruck auf den Reifen.

„Bei schnellerer Fahrt erwärmt sich dann der Reifen sehr stark, und es kann zu Reifenplatzern kommen.“ Bei zu hohem Luftdruck reduziert sich die Auflagefläche des Reifens. Und das kann sich über eine verschlechterte Stabilität bemerkbar machen. Auch der Fahrkomfort nimmt ab. Unebenheiten werden nicht mehr so gut abgefedert, weil der Wagen einfach härter auf der Straße liegt.

Reifendruck regelmäßig kontrollieren

Die Experten des BRV wie auch Automobilclubs (ADAC) und Reifenhersteller raten zu einem regelmäßigen Check des Reifendrucks alle zwei bis vier Wochen. Es reiche nicht aus, dies nur zu tun, wenn die nächste Urlaubsreise bevorstünde. In der Bedienungsanleitung, im Tankdeckel wie auch am Fuße der B-Säule auf der Fahrerseite stehen die relevanten Werte des Fahrzeugs.

Von Klaus Engelhart (Continental) wird empfohlen, nicht nur den Reifendruck zu kontrollieren, sondern die Reifen auf eingefahrene Fremdkörper wie Schrauben und Nägel zu überprüfen. Sie sind dafür verantwortlich, dass der Luftdruck des Reifen langsam, aber kontinuierlich nachlässt. „Alle Reifen haben konstruktionsbedingt einen sehr geringen, aber andauernden Luftdruckverlust. Die Luft entweicht dabei sowohl über das Ventil als auch über den Reifen selbst und die Felge“, so Engelhart. Eine beschädigte oder nicht sauber gearbeitete Felge erhöhe zwangsläufig das Risiko, Luft zu verlieren.

Warnung dank Reifendruckkontrollsystem vor Luftverlust

Seit November 2014 ist das gesetzlich vorgeschriebene Reifendruckkontrollsystem (RDKS) in neuen Fahrzeugen verbaut. Bei einem Fehler schlagen die Sensoren sofort Alarm. Bei älteren Fahrzeugen ist der allein Fahrer dafür verantwortlich dafür Sorge zu tragen, dass der Luftdruck korrekt ist.

„Wichtig aber ist, etwa beim Wechsel auf Winterreifen, auch die Werte beim RDKS anzupassen. Denn nur wenn der Richtwert korrekt eingestellt ist, kann das System auch richtig warnen“, so die Erklärung Drechslers. Das RDKS meldet sich bei 20 Prozent Abweichung vom Soll-Luftdruck; die meisten Systeme schlagen jedoch viel früher an.

Korrekter Reifendruck schont Umwelt und Verbrauch

Der richtige Reifendruck hat auch positive Auswirkungen auf Verbrauch und Umwelt. Wie der ADAC berichtet, verantwortet ein nur um 0,2 bar zu geringer Druck ein Prozent Mehrverbrauch, bei 0,4 bar sind es etwa zwei Prozent. Durch den höheren Rollwiderstand vergrößert sich die Auflagefläche.

Aufgrund falscher Überprüfungen des Luftdrucks kann es recht schnell zu Abweichungen im soeben genannten Bereich kommen. „Gemessen werden sollte immer am kalten Reifen, also bereits kurz nach dem Fahrtantritt“, so der Reifen-Experte Engelhart. Auch Hersteller beziehen sich bei ihren Angaben immer auf kalte Pneus. Bei Überprüfung warmer Reifen sind die Werte höher.

Der Check des Luftdrucks mittels privater Fuß- oder Handpumpe ist keine sinnvolle Alternative, da diese Pumpen zu ungenau arbeiten. „Die beste Adresse sind die Reifenwerkstatt oder eine Tankstelle in unmittelbarer Nachbarschaft. Denn die dortigen Luftfüllsysteme sind geeicht und werden regelmäßig überprüft.“

 

Quelle: focus-online.de

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