Der Herbst und seine Tücken

Wenn der Herbst Fahrt aufnimmt, wird es stürmisch und nass. Nicht selten verhagelt das Wetter den Autofahrern im wahrsten Sinne des Wortes die Laune: Herabfallende Äste stürzen auf Autodächer, Hagelkörner demolieren das Blech und Wasser durchnässt den Fußraum. Beruhigend, wenn man gut versichert ist. Doch auch mit einer defensiven und aufmerksamen Fahrweise können sich Autofahrer vor unangenehmen und kostspieligen Folgen eines Wetterspektakels schützen.

 

Sind Autofahrer von Unwetterschäden betroffen, ist das Auto in der Regel über die Teilkasko-Police versichert. Bei Sturmschäden wird jedoch erst ab Windstärke 8 (= 62 km/h) gezahlt. Und Achtung: In diesem Fall wird die festgelegte Selbstbeteiligung fällig.

Schäden, die durch heruntergefallene Dachziegel oder Äste entstehen, sind ebenso versichert wie Schäden an umgekippten Fahrzeugen. Wer allerdings auf bereits umgestürzte Bäume auffährt oder versucht, durch eine vollgelaufene Unterführung zu fahren, muss auf seine Vollkaskoversicherung zurückgreifen. Zudem wird beim Schadenfreiheitsrabatt eine Rückstufung erfolgen.


Schaden umgehend bei Versicherung melden

Damit ein entstandener Schaden möglichst zeitnah reguliert werden kann, sollte dieser auch umgehend bei der Versicherung angezeigt werden. Hierfür ist es erforderlich, vor der Reparatur des Fahrzeugs alle relevanten Unterlagen wie Fotos und Rechnungen und bei Sturm auch einen Nachweis über die zum Zeitpunkt des Schadeneintritts herrschende Windstärke (erhältlich beim Deutschen Wetterdienst oder den Wetterämtern) bei der Versicherung einzureichen. Übrigens: Viele Versicherer warnen heute bereits ihre Kunden per SMS oder E-Mail und auch via App vor aufkommenden Unwettern und richten im Falle von Schäden auch telefonische Hotlines ein. Kleinere Schäden können günstig von den Spezialisten mit der „Smart Repair“-Methode in den Autowerkstätten repariert werden. Kleinere Kratzer im Lack, Dellen im Dach oder auf der Motorhaube und auch kleine Löcher in der Windschutzscheibe können so kostengünstig entfernt werden.


Bei stürmischem Herbstwetter angepasst fahren

Um möglichst unbeschadet durch die Herbststürme zu kommen, bedarf es zwar auch fahrerisches Können; mit einer angepassten Fahrweise und erhöhter Aufmerksamkeit lassen sich jedoch viele Schäden vermeiden.

Oberstes Gebot bei stürmischem, regnerischem und nebligem Wetter ist die Drosselung der Geschwindigkeit. Also Fuß vom Gas, mehr Abstand zum Vordermann lassen und vorausschauend fahren.

Außerdem gilt es, entsprechende Warnschilder zu beachten und ernst zu nehmen. Seitenwind ist vor allem in Waldschneisen, auf Brücken und in Tunnelausfahrten tückisch. Doch auch beim Austreten aus dem Windschatten eines LKWs oder Busses nach dem Überholen ist erhöhte Vorsicht geboten. Gegenlenken hält das Fahrzeug in der Spur.

Überschwemmungen nicht einfach durchfahren. Es kann einen kapitalen Motorschaden nach sich ziehen, wenn Wasser in den Ansaugtrakt gelangt. Deshalb das Fahrzeug möglichst an einem sicheren Ort stehen lassen.

Apropos Parken: Wurden Unwetter vorhergesagt, das Fahrzeug keinesfalls unter Bäumen abstellen. Und Achtung beim Aussteigen während heftiger Windböen: Beim Öffnen der Türen fliegen diese gerne schnell bis zum Anschlag auf - und im ungünstigen Fall gegen das danebenstehende Fahrzeug.

Aufbauten am Fahrzeug (zum Beispiel Dachbox oder Fahrradträger) möglichst schon abbauen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden (z. B. nach dem Urlaub oder einer Ausflugsfahrt). Ansonsten unbedingt einen Gang runterschalten, damit das Fahrzeug nicht ins Schwanken gerät.

 

Quelle: Sonntagmorgen-Magazin (Lahnau)

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